Seit der Ankunft befinde ich mich in einem Niemandsland, wo die alten Spielregeln nicht mehr gelten, aber die neuen noch unbekannt sind. Ich kann mich auflösen oder neu erfinden. Anke Richter

Online Beratung via Videokonferenz möglich!

Wir gestalten unsere Partnerschaften nach sozio-kulturellen Mustern. Das heißt, was wir für richtig und was für falsch halten, was noch toleriert werden kann, und was "nicht mehr normal" ist, ist stark bestimmt von unserem Umfeld, in dem wir leben. Auch in unserer Herkunftsfamilie haben wir eine Vorstellung entwickelt über Fragen wie:

Wer bestimmt über was? Wieviel Zeit verbringen wir gemeinsam? Wie erziehen wir die Kinder? Welche Rolle spielt Religion? Wie wird ein Haushalt geführt? Wieviel Ordnung gehört sich?

Für Binationale ist offensichtlicher, dass Wahrnehmung und Wertesystem, die eigene und die des anderen, bewusst gemacht werden muss, um Missverständnisse zu vermeiden.

Dass das Zusammenleben keineswegs nur von privaten Lebensentwürfen Einzelner abhängt, wird spätestens klar, wenn das System Grenzen setzt: Man hatte sich vorgestellt, gleichberechtigt den Lebensunterhalt zu bestreiten, doch nun wird beispielsweise der Studienabschluss des ausländischen Partners nicht anerkannt.

Auch der Aufenthaltstitel kann ein Problem darstellen: Ist er an die Ehe geknüpft, entsteht eine einseitige Abhängigkeit eines Partners vom anderen.

Ebenso politische Wechselfälle spielen eine Rolle. Je nach dem, wie die Beziehung Deutschlands zum Herkunftsland eines Partners aussieht, wirkt sich dies auf die Lebensumstände des Paares mit aus. (Hierzu gehören: Aufenthaltsgesetz, Abkommen zur Anerkennung von Berufsabschlüssen, Zugang zum Arbeitsmarkt, Vorurteile in Bezug auf Religion oder Herkunft)

 

Migration ist anregend und anstrengend zugleich.

Paarberatung als Prophylaxe: Den Übergang schaffen

Wenn einer der Partner aus einem sogenannten Drittland kommt, müssen binationale Paare einen Hürdenlauf durch die Instanzen überstehen, um sich ein gemeinsames Leben in Deutschland zu ermöglichen. Ist dies geschafft, beginnt eine schwierige Phase des Übergangs. Eine Balance im Miteinander muss sich erst einpendeln, ebenso gilt es, sich einen akzeptierten Platz im Umfeld zu schaffen. Wenn in dieser frühen Phase die Weichen für eine konstruktive Kommunikation gestellt werden, können später auftauchende Probleme und Stressoren besser bewältigt werden.

Begleitung und Beratung: Heiraten?

Binationale Paare sind aus aufenthaltsrechtlichen Gründen oft gezwungen, schneller eine hohe Verbindlichkeit der Beziehung einzugehen, als es dem Rythmus der Beziehung entspricht. Es ist sinnvoll, vorher mit dem Partner zu reflektieren, was das gemeinsame Leben in Zukunft für den einzelnen mit sich bringt:

  • welche Erwartungen knüpfen die PartnerInnen an die Beziehung?
  • welche Sehnsüchte und Ziele gibt es?
  • Schon jetzt, wenn die guten Gefühle überwiegen, kann es hilfreich sein, sich Strategien anzueignen, wie man mit starken Gefühlen umgeht
  • wie man miteinander freundlich sprechen kann, auch wenn es ein stressige Phase ist

Die Paarberatung kann in deutscher, englischer oder spanischer Sprache stattfinden.

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